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Die Mappe 2001

 

30 Zimmer30 Kunstwerke 

30 bekannte Künstler haben im Hotel Künstierheim Luise in Berlin je ein Zimmer individuell ausgestaltet. So sind die unterschiedlichsten Räume entstanden, mal romantisch, mal eher spartanisch oder sogar abenteuerlich, aufjeden Fall aber fantasievoll. 

Das Hotel Künstlerheim Luise steht dort, wo sich die Wege von Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur der Bundeshauptstadt zwangsläufig kreuzen, an der Luisenstraße als Fortsetzung der Wilhelmstraße, zwischen dem Brandenburger Tor und der Charité, in Sichtweite des Reichstagsgebäudes. 
Reisedomizil für kunstorientierte Berlinbesucher
Das Klassizistische Baudenkmal aus dem Jahr 1825 bildet mit dem Bülowschen Palais (ehem. Künstlerclub »Die Möwe«) ein Ensemble. 1995 als preiswerte Übernachtungsmöglichkeitvon Künstlern für Künstler gegründet, entwickelte sich das Künstlerheim zum »Koffer in Berlin« einiger regelmäßig dort gastierender Künstler.Alle Zimmer des maroden Hauses (mit Ofenheizung, »Außenklo« und linkem Seitenflügel als Kriegsruine) waren von jeweils einem bildenden Künstler gestaltet. Durch umfassende Baumaßnahmen wurde das Haus denkmalgerecht in Stand gesetzt zu einem komfortablen Hotelkomplex mit 30 Zimmern und einem interessanten Restaurant, einer Tapas-Bar sowie einem Gourmet-Restaurant in den benachbarten Bahnviadukten.
Die Künstler wechseln 
Wie auch bisher wurden alle Zimmer jeweils von einem Künstler gestaltet. Die Lobby erhielt eine Großskulptur, im Treppenhaus begleiten den Gast vom Erdgeschoss bis zur Mansarde Schriftinstallationen des Berliner Philosophen Dr. Wilhelm Schmid.

 

Es ist den Geschäftsführern des Hauses gelungen, einerseits international renommierte Künstler zu gewinnen, andererseits jedoch auch in Form einer Ausschreibung junge Künstler aus dem Abschlussjahrgang der Hochschule der Künste in Berlin ein-zubinden.Besonders interessant war die Zusammenarbeit mit den Künstlern während der Umsetzung ihrer Ideen in den 30 Zimmern, wie uns Geschäftsführer Torsten Modrow bei einem Objekttermin erzählte. 

Die Urheber der Kunstwerke hatten jeden Freiraum, soweit das Angebot bezüglich Hygiene und Reinigungsfähigkeit in ein Hotel passt. Je früher die Künstler mit ihrer Zimmerinstallation fertig waren, desto eher konnten Wünsche bei der Möblierung berücksichtigt werden. 
Das Materialgeld war pro Raum mit 1000 DM nicht gerade üppig, doch liegt der Reiz für die Künstler im Konzept, denn an jeder Übernachtung in »seinem« Zimmer partizipiert der Urheber in dem inzwischen gut gebuchten Hotel mit 5 bis 10 DM, je nach Preiskategorie. Die Renovierungsintervalle betragen drei Jahre. Dann holen die Künstler, wie in einem Leihvertrag geregelt, ihre demontierbaren Teile wieder ab, die Wände werden wieder weiß gestrichen und die Räume unter den Bewerbern (vor der Eröffnung bereits über 200) neu verteilt. Bedingt durch den Flair des Hauses und die Verschiedenheit der künstlerischen Positionen hat das Projekt einen Reiz, der über die normalen Präsentationen in Museen und Galerien hinausgeht. Hier finden Auseinandersetzungen mit der Kunst statt, wie die Niederschriften in den Logbüchern beweisen: Notizen für den nächsten Gast oder Botschaften an den Künstler.